23.07.2024
WestfalenTarif passt Preise an und vereinfacht das Ticketsortiment.
Die im WestfalenTarif zusammengeschlossenen Kreise und Städte Westfalens passen zum 1. August 2024
ihre Preise für die Nutzung von Bus und Bahn im ÖPNV an. Zudem wird das Ticketsortiment weiter
vereinfacht und dadurch übersichtlicher. Für Deutschlandticket-Nutzende gelten die Änderungen
dagegen nicht – sie fahren voraussichtlich bis Ende 2024 weiter für 49 Euro pro Monat mit dem ÖPNV.
Auch Studierende, Schüler*innen, Arbeitnehmer*innen und anspruchsberechtigte
Hilfeempfänger*innen, die bislang auf noch preisgünstigere Varianten des Deutschlandtickets
zurückgreifen konnten, bleiben preislich gleichgestellt. Ein großer Teil der Fahrgäste im WestfalenTarif ist
daher nicht von der Anpassung betroffen.
Wer zukünftig im Münsterland Busse, Bahnen oder Regionalzüge ohne Deutschlandticket benutzen möchte, zahlt ab August im Durchschnitt 6,25 % mehr.
„In der aktuellen Situation ein attraktives Nahverkehrsangebot aufrechtzuerhalten, geschweige denn
auszubauen, ist ganz besonders herausfordernd für Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen“, wissen
Matthias Hehl und Dr. Oliver Mietzsch, Geschäftsführer der WestfalenTarif GmbH. Die ÖPNV-Nutzerzahlen
liegen noch nicht wieder auf dem Niveau der Zeit vor Corona. Die Schüler- und Azubizahlen sind rückläufig.
Zusätzlich klettern die Treibstoff-, Strom- und Lohnkosten weiter. „Das muss unweigerlich zu höheren
Ticketpreisen führen. Uns war und ist es jedoch auch weiterhin ein großes Anliegen, die notwendige
Preisanpassung mit Augenmaß für unseren Kunden auszuführen. Daher bleiben wir in einem einstelligen
Bereich“, führen Matthias Hehl und Dr. Oliver Mietzsch aus. „Denn eines darf auch in der angespannten
Finanzsituation nicht aus den Augen verloren werden: Unsere Kunden sind es, die die Verkehrswende
umsetzen. Für sie ist der Preis ein entscheidendes Kriterium für die ÖPNV-Nutzung. Um eine attraktive
Alternative zum Pkw zu bleiben, haben wir uns daher lediglich für eine moderate Tarifänderung – etwa in
Höhe der Inflationsrate des Jahres 2023 – entschieden.“
Preisanpassung betrifft Deutschlandticket-Nutzende nicht
Fahrgäste mit Deutschlandticket betrifft die Preisanhebung im WestfalenTarif in diesem Jahr nicht. Denn
das Deutschlandticket wird – anders als Einzel-, Tagestickets oder Abos für den Gemeinde- und Stadtbereich – aus Landes- und Bundesmitteln finanziert. Nach wie vor kann jedoch nicht von einer mittel bis langfristigen Planbarkeit des 49 Euro-Tickets gesprochen werden, da die Bereitstellung und Höhe der
Finanzmittel weiterhin permanent in politischer Diskussion stehen. Eine Preisanpassung wurde seitens der Verkehrsministerkonferenz am 8. Juli 2024 allerdings bereits für das kommende Jahr als Reaktion auf
bundesspezifische Änderungsvorhaben im Regionalisierungsgesetz angekündigt.
Das Ticketsortiment wird einfacher und übersichtlicher
Um das Ticketsortiment für den Fahrgast weiter zu vereinfachen, gibt es zukünftig auf westfälischer Ebene
nur noch ein JobTicket. Zusätzlich kann das Deutschlandticket Job erworben werden. „Mit diesen
Produkten stehen den Beschäftigten attraktive Produkte zur Verfügung, die nicht nur den Geldbeutel
schonen, sondern auch die Umwelt“, weiß Lea Rötter, die als Tarifexpertin der WestfalenTarif GmbH das
Potential dieser Ticketvarianten für längst noch nicht ausgeschöpft hält. „Wenn zukünftig noch mehr
Betriebe diese Produkte in Betracht ziehen, könnten auch eingefleischte Pkw-Nutzer ein echtes Interesse
daran haben, auf den ÖPNV umzusteigen“, führt sie aus.
Auch in den westfälischen Regionen wird eine Vereinfachung des Tarifsystems mit Hochdruck
vorangetrieben.
So werden im Münsterland und der Region Ruhr-Lippe die regionalen JobTickets sowie in Münster das 8
UhrAbo und das FlexAbo nicht mehr angeboten. Im Schülerverkehr geben auch einige Schulen bzw.
Schulträger ermäßigte Deutschlandtickets aus. Eltern und Schüler wurden in der Regel vor den
Sommerferien von den Schulen über das Ticketangebot am jeweiligen Schulstandort informiert. Im
Sauerland wird das UrlauberTicket Sauer- und Siegerland abgeschafft, da viele Übernachtungsgäste von
den Hotels eine SauerlandCard erhalten. Für Tagesgäste bieten sich als Alternative die TagesTickets 24 für
eine bzw. bis zu fünf Personen an. Eine Besonderheit beim TagesTicket 24 für eine Person ist, dass bis zu
drei Kinder bis 14 Jahren mitgenommen werden können.
weitere Infos finde Sie unter: www.westfalentarif.de
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